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Ohnmacht und Ich- Impuls


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In dieser Arbeit setze ich mich mit dem Menschen in unserer Zeit auseinander.

Meiner Büste liegt die Idee zu Grunde, eine Geisteshaltung zum Ausdruck zu bringen. Sie will keine spezifische Persönlichkeit darstellen sondern in Haltung, Gestik, und Mimik eine innere Haltung anschaubar, bewusst erlebbar machen.

Die Begriffe “ Mensch“ und “Erkenntnisfähigkeit“, sind aufeinander bezogen, wie die zwei Seiten einer Münze. In der irdischen Lebenswelt ist der Mensch, das einzige erkenntnisfähige Wesen, denn nur er verfügt über ein Selbstbewusstsein und Individualität. Nur der Mensch kann daher frei entscheiden und handeln, gerade auch in ethisch- moralischer Hinsicht.

Die Begriffe >Erkenntnisfähigkeit< und >Individualität< ziehen daher konsequent die Frage nach der Verantwortlichkeit des eigenen Handelns nach sich. Verantwortung will erkannt und individuell frei ergriffen werden. Sie fordert den Menschen. Und in jeder Forderung schwingt auch die Möglichkeit und Angst des Versagens mit.

In einer zunehmend sich globalisierenden Wirtschafts-und Lebenswelt, wie sie in unserer Zeit charakteristisch ist, in ihrer stetig wachsenden Komplexität, wächst auch die Forderung nach unserer individuellen Erkenntnis- und Verantwortungsbereitschaft. Dies ist eine Frage des “Wollens“, eine Ich- Frage. Denn jede unserer Handlungen, beruflich oder ganz privat, steht heute in globalen Zusammenhängen und Folgen, welche in ihrer Komplexität auch entwicklungsgeschichtlich an die Erkenntnisfähigkeit und Verantwortlichkeit des individuellen Menschen ganz neue Herausforderungen stellen. Das moderne Credo:<< Global denken, Lokal handeln. >> bringt diese Herausforderung auf den Punkt. Eine Herausforderung, welche Bereitschaft, Willenskraft und Mut erfordert und wo diese noch ungenügend entwickelt sind, auch Ohnmacht, Resignation und Schwermut zeitigen kann.

Dieser Thematik, in welcher jeder Mensch unserer Zeit schon mehr oder weniger bewusst darinnen steht, wollte ich mich mit meiner Arbeit nähern.

Die vor die Augen geschlagenen Hände spiegeln die diesem Entwicklungsprozess notwendig innewohnenden Gefahr und Dramatik wieder. Die Gefahr der inneren Ohnmacht und Resignation. Das Verschließen der Augen als ein Bild der Angst und Überforderung.

Aber diese Starre und Stagnation wird auch durchbrochen. Die Angst, Ohnmacht und Resignation, wenn auch noch zaghaft, aufgebrochen und überwunden.

Darauf deuten die leicht gespreizten Finger der linken Hand. Der Wille zu erkennen, <<zu sehen>>, ist stärker als die Angst, die Ohnmacht, die Resignation. Hinsehen, sich konfrontiert, führt zur bewussten, gewollten Auseinandersetzung. Aus Starre, Stagnation, kann Bewegung, Entwicklung hervorgehen.

In der Fähigkeit und Kraft << zu erkennen>>, liegt auch die Fähigkeit und das Vermögen, zu verändern, zu erneuern, weiterzuentwickeln, schöpferisch umzugestalten.

Im bewusst schöpferischem Gebrauch dieser Fähigkeiten und Kraft gestalten wir uns selbst als Menschen aber auch die Natur als unserer Entwicklungsgrundlage und die Kultur und Gesellschaft in der wir leben.

Purschaum, Gips, Graphit

80 x 50 x 50

#Kunst #Ohnmacht

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